
Kronen Zeitung
BUNDESLIGA
Wiener Austria geht gegen Hartberg k.o.
Die Wiener Austria ist mit der dritten Niederlage en suite in der Bundesliga tiefer in die Krise geschlittert.
Die Mannschaft von Trainer Stephan Helm musste sich am Sonntag dem TSV Hartberg trotz Feldüberlegenheit klar 1:3 geschlagen geben. Während die eiskalten Oststeirer von Coach Manfred Schmid über den zweiten Ligasieg jubelten, halten die Veilchen nach vier Runden weiter erst bei einem Punkt. Für Helm wird es nach einem verpatzten Saisonstart ungemütlich.
Die Hartberger präsentierten sich in Wien-Favoriten vor 11.858 Zuschauern kaltschnäuzig und fixierten den Auswärtssieg durch Tore von Elias Havel (12.), Patrik Mijic (63.) und „Joker“ Lukas Fridrikas (73.). Letztgenannter traf bei seinem Debüt im TSV-Trikot nur sieben Minuten nach seiner Einwechslung. Der Austria, die quasi mit dem Schlusspfiff durch ein Kopfballtor von Manfred Fischer (93.) zum Ehrentreffer kam, fehlten im ersten Spiel nach dem Abgang von Leistungsträger Dominik Fitz zu Minnesota United in die MLS vor allem die Ideen in der Offensive. Vor der Länderspielpause wartet auf Helm mit dem Heimspiel gegen Altach ein Schicksalsspiel.
Dragovic-Comeback
Bei der Austria feierte Abwehrchef Aleksandar Dragovic sein Comeback nach einer Muskelverletzung, Manprit Sarkaria ersetzte Spielmacher Fitz. Vor dem Anpfiff war Vereinslegende Toni Pfeffer nachträglich zu seinem 60. Geburtstag geehrt worden. Ein Geschenk in Form eines Austria-Sieges war dem früheren Teamspieler aber nicht vergönnt.
Die Veilchen starteten dominant, in den ersten zehn Minuten verzeichnete die Helm-Elf einen Ballbesitz von 90 Prozent. Gefährliche Torchancen schauten gegen den tiefen Hartberger Defensivblock aber keine heraus. Stattdessen jubelten die Gäste nach der ersten gelungenen Offensivaktion: Austria-Kapitän Manfred Fischer verlor den Ball im Spielaufbau, Havels Schuss aus etwa 20 Metern landete abgefälscht von Lee Tae-seok unhaltbar für Samuel Sahin-Radlinger im Tor.
Austria-Fans mit „Werner raus“-Gesängen
Die Schmid-Truppe legte fast umgehend nach, doch Jed Drew scheiterte alleinstehend an Sahin-Radlinger (14.). Auf den Tribünen richteten die Austria-Fans ihren Unmut mit „Jürgen Werner raus“-Gesängen an den Sportvorstand. Auf dem Rasen fehlten den Veilchen die zündenden Ideen, Fehlpässe und schwache Eckbälle veranlassten die violetten Anhänger zu einem ersten Pfeifkonzert nach dem Pausenpfiff.
In der zweiten Hälfte änderte sich wenig am Spielgeschehen. Die Austria tat sich schwer, hatte aber durch Johannes Eggestein die beste Ausgleichsmöglichkeit. Der Deutsche scheiterte aus kurzer Distanz an Hartberg-Schlussmann Tom Hülsmann (53.). Die Gäste waren abgeklärter, Mijic spitzelte den Ball nach einem Sprint in die Tiefe durch die Beine von Sahin-Radlinger ins Tor. Der eingewechselte Sanel Saljic hatte den Anschlusstreffer nach einem Hülsmann-Schnitzer auf dem Fuß, traf aber das leere Tor nicht (67.).
Die Schmid-Elf machte es erneut besser, Fridrikas umrundete Sahin-Radlinger, traf zum Endstand und sorgte für ein weiteres gellendes Pfeifkonzert in der sich schnell leerenden Arena. Auch der Ehrentreffer von Fischer unter Mithilfe von Youba Diarra nach einem Eckball in der Nachspielzeit änderte nichts an der Stimmung bei den Veilchen.
FK Austria Wien – TSV Hartberg 1:3 (0:1)
Wien, Generali-Arena, 11.858 Zuschauer, SR Gishamer
Tore: 0:1 (12.) Havel, 0:2 (63.) Mijic, 0:3 (73.) Fridrikas, 1:3 (93.) Fischer
Austria: Sahin-Radlinger – Wiesinger, Dragovic (59. Saljic), Plavotic (29. Radonjic) – Ranftl, Fischer, Barry (81. Pazourek), Lee T. – Eggestein, Sarkaria (60. Botic) – Malone
Hartberg: Hülsmann – Kovacevic, Vincze, Spendlhofer, Wilfinger, Hennig (81. H. Coulibaly) – Drew (78. Hoffmann), Markus, Kainz (66. Heil), Havel (66. Y. Diarra) – Mijic (66. Fridrikas)
Gelbe Karten: Barry, Ranftl bzw. Spendlhofer
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